Warum „Einmal aktivieren und vergessen“ kein guter Wartungsplan ist

Automatische Updates klingen verlockend: Kein Aufwand, immer aktuell, kein Stress. Doch wer sich allein auf sie verlässt, riskiert im schlimmsten Fall den Ausfall der gesamten Website. In diesem Artikel zeigen wir, warum automatische Updates gefährlich sein können, welche Alternativen es gibt und wie eine durchdachte Update-Strategie aussieht, die Sicherheit und Stabilität vereint.

Warum automatische Updates überhaupt existieren

WordPress wurde als offenes System entwickelt, das ständig weiterentwickelt und verbessert wird. Regelmäßige Updates schließen Sicherheitslücken, bringen neue Funktionen und halten Ihre Website kompatibel mit aktuellen Browsern und Serverumgebungen.

Automatische Updates sollen diesen Prozess erleichtern – vor allem für Website-Betreiber, die sich nicht aktiv darum kümmern wollen.

Doch was gut gemeint ist, kann im Praxisbetrieb schnell zum Risiko werden.

Die größten Risiken automatischer Updates

Automatische Updates laufen ohne menschliche Kontrolle. Das bedeutet: Niemand prüft, ob das Update wirklich kompatibel ist. Und ob die Website nach den Updates überhaupt noch funktioniert.

Das führt in der Praxis zu typischen Problemen:

Konflikte zwischen Plugins und Themes

Ein Plugin wird automatisch aktualisiert, das Theme aber nicht – plötzlich funktioniert der Kontakt-Button nicht mehr oder das Layout zerschießt sich.

Fehlende Kompatibilitätsprüfungen

Gerade große Updates (sogenannte Major-Releases als bspw. 4.x.x auf 5.x.x) verändern interne Strukturen. Ohne Vorabtest kann das zu Fehlfunktionen, weißen Seiten oder sogar Datenverlust führen.

Keine Backups, kein Zurück

Automatische Updates erstellen meist kein Backup, bevor sie Änderungen durchführen. Wenn also etwas schiefgeht, gibt es kein einfaches „Zurück“.

Sicherheitsillusion

Viele Betreiber aktivieren automatische Updates und glauben dann, sich nicht mehr kümmern zu müssen. Doch veraltete Plugins/Themes ohne Updates, nicht mehr unterstützte PHP-Versionen, fehlerhafte Skripte u.a.m. können trotzdem eine Menge Probleme verursachen.

Wann automatische Updates sinnvoll sind – und wann nicht

Automatische Updates sind nicht grundsätzlich schlecht – sie können auf kleinen, einfachen Websites durchaus hilfreich sein. Entscheidend ist, wie komplex Ihre Website aufgebaut ist und welche Rolle sie für Ihr Business spielt.

Die folgende Übersicht zeigt, wann automatische Updates eine bequeme Lösung sind – und wann sie mehr Schaden als Nutzen anrichten können.

Situation Automatische Updates? Empfehlung
Kleine, einfache Website ohne individuelle Anpassungen ✅ Ja Sicherheitsupdates können automatisch installiert werden
Website mit vielen Plugins und Premium-Themes ❌ Nein Updates immer manuell mit Backup durchführen
Online-Shop, größeres Portal, u.a.m. (WooCommerce etc.) 🚫 Auf keinen Fall Bei großen Updates manuell mit Testumgebung prüfen
Website mit individuell entwickelten Plugins und/oder Themes ❌ Nein Automatische Updates ohne Prüfung gefährden die Funktion
Website mit Wartungsvertrag ⚠️ Unnötig Updates werden kontrolliert vom Dienstleister installiert

Automatisch ≠ sicher

Automatische Updates suggerieren oft Sicherheit und Bequemlichkeit – doch der Fortschrittsbalken, der sich scheinbar zuverlässig füllt, zeigt nur einen Teil der Wahrheit.

Was im Hintergrund passiert, kann fatale Folgen haben: inkompatible Plugins, fehlerhafte Themes oder abgebrochene Prozesse führen schnell zu Darstellungsfehlern, Funktionsausfällen oder sogar weißen Bildschirmen („White Screen of Death“).

So schätzen wir das Risiko automatischer Updates ohne Backups und Kontrolle ein:

Kompatibilitätsprobleme 90%
Fehlende Backups 80%
Sicherheitslücken durch Fehlkonfiguration 60%
Zeitersparnis 30%

Fazit:

Die vermeintliche Bequemlichkeit bringt oft mehr Arbeit, wenn es zum Fehler kommt.

Die bessere Lösung: Kontrollierte, manuelle Updates

Statt sich auf automatische Prozesse zu verlassen, sollten Updates gezielt und überprüft erfolgen:

  • Changelogs lesen: Welche Änderungen bringt das Update? (sehr unterschätzter Punkt!)

  • Testumgebung nutzen: Große Updates zuerst auf einer Staging-Seite prüfen.

  • Backup anlegen: Vor jedem Update ein vollständiges Backup durchführen.

  • Funktion prüfen: Nach großen Updates wichtigen Funktionen (Formulare, Shop, Login) testen.

Praxisbeispiel: Wenn das automatische Update zum Problem wird

Vor einigen Monaten meldete sich ein Unternehmer bei uns – verzweifelt, weil seine Website plötzlich nicht mehr erreichbar war. Bis zu diesem Zeitpunkt war er kein Wartungskunde, sondern hat sich selbst um Updates gekümmert.

Ein automatisches Plugin-Update hatte eine Funktion verändert, auf die das (vor langer Zeit von einem Studenten) individuell erstellte Child-Theme zugegriffen hat. Die Funktion stand nicht mehr zur Verfügung, was wiederum einen kritischen Fehler auslöste und den Zugriff sowohl auf das Frontend als auch das Backend verhinderte.

Dieses Beispiel zeigt, dass automatische Updates zwar bequem wirken, aber ohne Kontrolle und Backup schnell teure Ausfallzeiten verursachen.

Heute wird die Website von uns gewartet – und seitdem läuft sie stabil, sicher und ohne böse Überraschungen.

Fazit: Lieber sicher als automatisch

Automatische Updates sind kein Ersatz für regelmäßige, fachkundige Wartung. Was als Komfortfunktion gedacht war, kann schnell zu einem teuren Risiko werden – besonders bei komplexen Websites, Shops oder individuellen Lösungen.

Ein gutes Wartungspaket sorgt dafür, dass Updates kontrolliert und sicher eingespielt werden – inklusive Backup, Tests und Monitoring.

Vertrauen ist besser – lassen Sie uns Ihre Updates übernehmen

Wir kümmern uns darum, dass Ihre Website sicher, schnell und fehlerfrei bleibt – ohne böse Überraschungen durch automatische Updates.